Wien, Februar 2013. - Errichtet wurde das Amalienbad von 1923 bis 1926. Das Bad trägt den Namen der 1924 verstorbenen Gemeinderätin Amalie Pölzer. Ursprünglich war es als "Tempel der Badelust", zur Sportausübung und vorwiegend auch zur Körperreinigung im damals von schlechten hygienischen Zuständen geprägten Arbeiterbezirk Favoriten konzipiert. Heute zählt es zu den beeindruckendsten Bäderbauten Europas.
Für insgesamt 10,3 Millionen Euro wurde eines von Wiens schönsten Hallenbädern in 6 ½ Monaten Bauzeit modernisiert. Seit Dezember 2012 ist das Schmuckstück unter den Bädern wieder eröffnet. Die Sanierung des Amalienbades umfasste unter anderem den barrierefreien Zugang und die Schwimmbadtechnik.

Das obige Foto zeigt einen Teil der Filteranlagen. Im Amalienbad wurden 8 Kreisläufe errichtet. Die Filteranlagen wurden in umweltfreundlichem Kunststoff ausgeführt. Besonders schwierig war bei diesem denkmalgeschütztem Objekt die Einbringung der neuen Anlage. Alle Anlagenkomponenten mussten durch eine Tür mit den Abmessungen 2,1 x 1,3 m in die Technik gebracht werden. Das hatte zur Folge, dass die Fertigung der Filteranlagen vor Ort zu erfolgen hatte und keine Stahlfilterkessel verwendet werden konnten.
Die neue Anlage kommt mit 20% des ursprünglichen Wasserbedarfes aus. Die Wasserqualität wird gleichzeitig durch die moderneren Wasseraufbereitungsanlagen wesentlich gesteigert. Der Chemikalienbedarf sinkt.
Der Einsatz der neuen Wasserfilter, Wärmetauscher und Wärmepumpen sowie die Optimierung der Heizung und Lüftung sollen jährlich 1,1 Millionen Euro an Energiekosten einsparen. Für Schwimmhallengäste wurde ein eigener Zugang in das Restaurant errichtet, welches bisher nur Saunagästen vorbehalten war.

„Die Finanzierung hat gehalten und die Sanierung ist reibungslos zum geplanten Zeitpunkt abgeschlossen“, so der zuständige Stadtrat Christian Oxonitsch. „Ich freue mich den Wienerinnen und Wienern dieses 86-jährige Juwel der Wiener Badekultur nun barrierefrei und mit moderner Technik ausgestattet zur Verfügung stellen zu können.“

In den Saunaabteilungen wurden zahlreiche Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt, das Restaurant und die Eingangsbereiche wurden erneuert und moderner gestaltet. Besonders erwähnenswert ist die Beleuchtung der Schwimmhalle. Diese erstrahlt durch eine neue Beleuchtung mit LED-Technik, die energiesparend ist und auf verschiedene Bedürfnisse angepasst werden kann. Die wiener Firma podpod design zeichnet für die Lichtplanung verantwortlich. So wurde aus einem Bau-Kunstwerk auch ein Lichtkunstwerk, das die Estetik der Halle perfekt in Szene setzt.
Die Gesamtkosten für die Sanierung betragen rund 10,3 Mio. Euro, exklusive Umsatzsteuer. Bäderchef Hubert Teubenbacher: "5,3 Mio. Euro, mehr als 50 Prozent der Gesamtkosten, konnten durch Energie-Einspar-Contracting refinanziert werden."
Energie-Einspar-Contracting ist eine Form des PPP (Public Private Partnership), bei der vom Auftraggeber gemeinsam mit dem Contractor Energie- bzw. Wassersparmaßnahmen erarbeitet werden, die dann vom Contractor errichtet und finanziert werden. Die Bezahlung des Contractors erfolgt ausschließlich erfolgsorientiert in Höhe der eingesparten Energie - und Wasserkosten.



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