Ausgabe Mai 2025

02.05.2025

Werden Wähler in Wien angefüttert? Der SPÖ-Wahlerfolg fußt laut Kritikern auf einem „System der Begünstigungen“

Foto: dbn

Werden Wähler in Wien angefüttert? Der SPÖ-Wahlerfolg fußt laut Kritikern auf einem „System der Begünstigungen“

Messerstechereien, Jugendkriminalität, fehlende Deutschkenntnisse in Schulen, eine leere Staatskassa und ein Rekorddefizit – die Bilanz von Bürgermeister Michael Ludwig ist niederschmetternd und dennoch feiert die SPÖ am vergangenen Sonntag mit 39,4 % einen deutlichen Wahlerfolg in Wien. Sie landet klar auf Platz, weit abgeschlagen folgt die FPÖ mit 20,4% auf Platz 2, und auch die anderen Parteien können trotz der vielen Baustellen in der Metropole keinen politischen Gewinn schlagen.

Das Magazin BLICKWECHSEL auf ServusTV begab sich auf Spurensuche: Ist also in Wien doch alles in bester Ordnung? Werden die Probleme von den Medien aufgebauscht? Nein, kontern Kritiker: Die SPÖ versorgt ihre Anhänger seit Jahrzehnten mit Vergünstigungen aller Art und sichert sich so ihre Stimmen.

Herbert Kickl, FPÖ-Bundesparteiobmann
„Diese einzementierte SPÖ besitzt eine unglaubliche strukturelle Macht, sie hat unglaublich viele Möglichkeiten, Menschen in Abhängigkeit zu bringen, direkt und indirekt. Das beginnt bei der Wohnung, geht über das Altenheim. Es hat mit bestimmten Förderungen, mit Jobs zu tun und damit hat sich dieses System verfestigt.“

Das bestätigt auch Franz Schellhorn, Direktor der Denkfabrik Agenda Austria, er spricht von einem System der Begünstigungen im roten Wien.

Franz Schellhorn, Direktor der Denkfabrik Agenda Austria
„Das ist ein System der Begünstigungen. Die Stadt Wien bietet ja ein eigenes Universum. Die Stadt Wien ist der größte Arbeitgeber in der Stadt mit knapp 70.000 Menschen. Die Stadt ist der größte Vermieter von Wohnungen. Ungefähr 500.000 Leute leben in Wohnungen der Stadt Wien. Und die Stadt bieten auch noch ein großes Freizeitprogramm. Und da verschwimmen die Interessen für das Gemeinwohl mit den Parteienteressen bis zur Unkenntlichkeit.“

47 Prozent der Menschen, die im Gemeindebau wohnen, haben am Sonntag ihre Stimme der SPÖ gegeben. BLICKWECHSEL spricht mit Wählern in Wiens bekanntestem Gemeindebau, dem Karl-Marx-Hof. Sie bestätigen die These: „Die Migration ist eine Katastrophe, du bist fremd im eigenen Land, aber ich verdanke der SPÖ Wohnung“, heißt es da. Oder: „Der Gemeindebau ist rot, da kannst du machen, was du willst“.

SPÖ-Urgestein Josef Cap verteidigt die Strategie von SPÖ-Chef Michael Ludwig:

„Warum soll man nicht jemanden, der politisch dafürsteht, dass man leistbar wohnt, warum soll man den nicht wählen? Soll man lieber jemanden wählen, der mich aus der Wohnung jagt, wo es dann nicht mehr sicher ist und wo ich mir das nicht mehr leisten kann? Das ist einfach nur absurd.“

Text/Quelle: ServusTV

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