Ausgabe Juli 2025

30.06.2025

Bauen & Wohnen steht vor der nächsten Preissteigerung

Foto: dbn

Bauen & Wohnen steht vor der nächsten Preissteigerung

Während allerorts die Rufe nach leistbarem Wohnraum immer lauter werden, steht Österreich und damit auch Niederösterreich vor der nächsten spürbaren Verteuerung im Bereich Bauen und Wohnen. Der Grund dafür findet sich im österreichischen Budgetbegleitgesetz 2025.

Konkret geht es um per 1. Juli 2025 vorgesehene Verschärfungen etwa bei der Grunderwerbsteuer bei Grundstücksgeschäften, die über sogenannte Share-Deals abgewickelt werden. Das eher sperrige Steuerthema kursiert bislang außerhalb der Politik primär nur in Fachkreisen, also etwa unter Steuerberatern und Immobilienfachleuten. Aber auch in den Unternehmen dürften die Fachabteilungen bereits die Ohren gespitzt haben.

Zur Ausgangslage: Bisher konnten Liegenschaften oder Immobilien, die nicht einer natürlichen Person, sondern einer Personen- oder Kapitalgesellschaft bzw. einer Genossenschaft gehören, im Rahmen eines Share-Deals unter definierten Voraussetzungen steuerschonend an eine andere Gesellschaft verkauft werden.

Bei einem Share-Deal wird - im Gegensatz zum Asset-Deal - nicht direkt die Liegenschaft oder das Immobilienobjekt verkauft, sondern die Gesellschaft, der die Liegenschaft gehört. Wer die gesetzlichen Vorgaben eingehalten hat, sparte sich bislang sowohl die Grunderwerbsteuer als auch die Eintragungsgebühr für das Grundbuch bzw. musste nur eine geringe Grunderwerbsteuer zahlen.

Hier möchte der Gesetzgeber jetzt die Gestaltungsspielräume zur Vermeidung der Grunderwerbsteuer spürbar einschränken, wie etwa die Wirtschaftsprüfer- und Steuerberatergesellschaft BDO jüngst mitteilte. „Das BBG 2025 sieht in der Grunderwerbsteuer wesentliche Verschärfungen bei Immobilientransaktionen in Form von Share-Deals vor“, so die BDO-Steuerexperten.

Dieser geplante Schritt bringt dem Staat zwar höhere Steuereinnahmen, hat aber auch unmittelbare Auswirkungen auf die Kostensituation in der Baubranche. Denn viele Bauträger und große Baugesellschaften sowie Projektentwickler setzen ihre Wohnbau-Vorhaben in der Regel über unzählige Projektgesellschaften um, die danach verkauft werden.

Diese seien von den Verschärfungen direkt betroffen, so der BDO-Partner Michael Grahammer. „Zukünftig wird die Grunderwerbsteuer in vielen Fällen anfallen, was bislang nicht so war. Das führt jedenfalls zu einer breitflächigen Verteuerung.“ Auch Industrie- und Gewerbegrundstücke seien davon betroffen.

Text/Quelle: NÖ Wirtschaftspressedienst

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